Friday 27 December 2013

Google ehrt Johannes Kepler mit einem Doodle



Der Beginn der modernen Astronomie wird oft und gerne in erster Linie mit Galileo Galilei in Verbindung gebracht, der das damals neu erfundene Fernrohr als einer der Ersten an den Himmel gerichtet hat, um sich die Welt der Sterne anzuschauen.
Aber auch nördlich der Alpen haben Gelehrte wichtige Beiträge zur Erneuerung der Sternenkunde geleistet, die sich bis dahin im Wesentlichen auf Positionsmessungen der Gestirne beschränkte und damit nicht zuletzt auch den Erfordernissen der Astrologen gerecht wurde – jenen Sterndeutern, die glaubten, aus den Positionen der Gestirne zukünftige Ereignisse auf der Erde herauslesen zu können.
Johannes Kepler war einer von ihnen. Ihm widmet Google an seinem 442. Geburtstag ein Doodle. Der Naturphilosoph, Mathematiker und Astrologe entdeckte zu Beginn des 17. Jahrhunderts, dass sich die Planeten nicht auf als vollkommen angesehenen Kreisbahnen bewegen, sondern auf Ellipsenbahnen, auf "deformierten" oder "in die Länge gezogenen" Kreisen – eine bis dahin vollkommen undenkbare These.

Johannes Kepler – Vater der Naturwissenschaften

Johannes Kepler (1571-1630) war Astronom, Mathematiker und Theologe
Foto: pa/KeystoneJohannes Kepler (1571-1630) war Astronom, Mathematiker und Theologe
Johannes Kepler hatte diese grundlegende Einsicht bei der Auswertung der Beobachtungen seines dänischen Kollegen Tycho Brahe bereits einige Jahre vor der Erfindung des Fernrohrs gewonnen. Anders als Galilei war Johannes Kepler allerdings kein Marktschreier seiner Erkenntnisse, sodass die entsprechende Veröffentlichung ("De astronomia nova" – Über die neue Astronomie) erst 1609 erschien – im gleichen Jahr, in dem Galilei mit seinen Fernrohrbeobachtungen begann.
Leicht dürfte es Johannes Kepler dennoch nicht gefallen sein, seine eigene Entdeckung zu akzeptieren. Denn sein Leben war geprägt von Glauben an Gott und dessen Durchdringung aller weltlichen Belange. Was Johannes Kepler jedoch nicht davon abhielt, sich von dogmatischen Vorgaben zu lösen und seiner Bahntheorie den Weg zu bereiten. Diese neue Form des Denkens revolutionierte Astronomie und Naturphilosophie und macht Kepler zu einem der wichtigsten Begründer der modernen Naturwissenschaft.
Seine Begeisterung für die Wissenschaft behielt er zeitlebens: "Man schaffe Schiffe und Segel, die für die Himmelsluft geeignet sind. Dann wird es auch Menschen geben, die vor der öden Weite des Raumes nicht zurückschrecken werden." Das nach ihm benannte Kepler-Teleskop macht diese Vorhersage auch knapp 400 Jahre nach seinem Tod noch wahr.

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