Sunday 29 December 2013

Als Schumacher in die Klinik kommt, ist er schon bewusstlos. Dieses Bild zeigt ihn im Jahr 2006.

Rennfahrer nach Skiunfall im KomaSchumi kämpft um sein Leben

Deutschland bangt um eines seiner größten Sportidole: Rennfahrer Michael Schumacher stürzt beim Skifahren, rast gegen einen Felsen. Im Koma liegend kommt er ins Krankenhaus. Dort sorgen sich jetzt Ärzte um das Leben des 44-Jährigen.
Viele Jahre drückten ihm Millionen Sportfans die Daumen im Kampf um Rekorde - nun geht es um das Leben von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher. Bei einem Skiunfall in den französischen Alpen hat er ein Kopftrauma erlitten. Der 44-Jährige war gestürzt und mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt. Als ihn Sanitäter in die Klinik brachten, lag Schumi bereits im Koma. Ob er das Drama übersteht, ist völlig ungewiss. Er befinde sich in "kritischem Zustand", hieß es noch am Abend aus der Klinik. Offenbar wurde er direkt nach der Ankunft in der Uniklinik von Grenoble operiert.
Laut der Polizei wurde Schumacher zunächst mit einem Helikopter in das Krankenhaus von Albertville-Moutiers eingeliefert und dann weiter nach Grenoble transportiert, da seine Verletzungen gravierender als zunächst angenommen waren. In den OP eilte der Pariser Neurologe und Hirn-Spezialist Gérard Saillant. Ins Koma fiel Schumacher offenbar, weil zwischen Schädeldach und Hirn eine Blutung entstand. Häufige Folge ist dann ein Verlust des Bewusstseins.
Seine Managerin Sabine Kehm teilte mit: "Er trug einen Helm und war nicht allein." Der Generaldirektor der Skistation Méribel, Christophe Gernigon-Lecomte, sagte dem Radiosender "Radio Monte Carlo" jedoch, Schumacher sei noch kurz nach dem Unfall ansprechbar gewesen.

Schumi fuhr abseits der präparierten Pisten

Das Krankenhaus wollte mit Hinweis auf die Privatsphäre keine detaillierte Auskunft zum aktuellen Befinden geben. "Schumacher war abseits der präparierten Pisten unterwegs. Er ist um 11.07 Uhr gestürzt und dabei nach eigenen Angaben gegen einen Felsen geprallt. Dabei trug er einen Helm", sagte derweil Gernignon-Lecomte: "Um 11.15 Uhr waren die Rettungskräfte bei ihm, er wurde ins Krankenhaus nach Moutiers geflogen. Er war geschockt, ein bisschen durchgeschüttelt, aber bei Bewusstsein. Vielleicht hat er eine Gehirnerschütterung, aber keine schwere."
Während Schumacher im Krankenhaus behandelt wurde, nahm auch die Polizei vor Ort ihre Ermittlungen auf. Nach ersten Erkenntnissen gab es keinen Zusammenstoß mit einem anderen Skifahrer. Im offiziellen Bericht der zuständigen Polizeibehörde ist von einem "technischen Fehler" als Unfallursache die Rede. Jedoch war zunächst nicht klar, ob damit ein Fehler beim Fahren oder am Material gemeint war.
Der siebenmalige Weltmeister ist ein passionierter Skifahrer. In seiner Zeit bei Ferrari hatte er stets die traditionelle Skiwoche in Madonna di Campiglio mitgemacht. Dort ist sogar eine Piste nach ihm benannt.

Er überstand schon mehrere Unfälle

Es ist nicht das erste Mal, dass Schumi abseits der  Formel-1-Rennstrecken nach einem schweren Unfall im Krankenhaus landet. In Erinnerung sind vor allem seine Abflüge auf dem Motorrad. Nach seinem ersten Rücktritt aus der Königsklasse 2006 sattelte er mehr oder weniger erfolgreich auf Zweiräder um und schockte seine Anhänger immer wieder mit schweren Stürzen. Trauriger Höhepunkt war der Crash im Februar 2009, als sich Schumacher in Spanien Brüche im Nackenbereich zuzog. Die Verletzungen verhinderten letztlich eine schon damals geplante  Rückkehr in die Formel 1 als Ersatz für den verunglückten Ferrari-Fahrer Felipe Massa.
Schumacher kehrte 2010 dann doch in die Formel 1 zurück, fuhr aber im Mercedes seinen Erfolgen aus früheren Tagen hinterher. Seit Ende 2012 befindet sich der Kerpener wieder im rennfahrerischen Unruhezustand. Schumachers schwerster Unfall aus Formel-1-Zeiten datiert aus dem Jahr 1999. Im englischen Silverstone raste er wegen eines Bremsdefekts in einen Reifenstapel und zog sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu.

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